Welt-Lymphom-Tag – Inzidenzraten der Non-Hodgkin-Lymphome sinken. Mehr Männer als Frauen erkranken - Gründe unbekannt.

Der 15. September ist Welt-Lymphom-Tag. Aus diesem Anlass gibt das Institut für digitale Gesundheitsdaten einen Überblick zu dieser heterogenen Gruppe an Krebserkrankungen in Rheinland-Pfalz.

 

Welt-Lymphom-Tag – Inzidenzraten der Non-Hodgkin-Lymphome sinken. Mehr Männer als Frauen erkranken - Gründe unbekannt.

Lymphome umfassen eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen, die das lymphatische System betreffen. Viele dieser Erkrankungen sind sehr selten, sodass sie oft zu Gruppen zusammengefasst werden. Üblicherweise werden Hodgkin-Lymphome, Non-Hodgkin-Lymphome und das Multiple Myelom getrennt voneinander betrachtet (1). Die Non-Hodgkin-Lymphome fassen in der Regel die ICD-10-GM C82-C84 zusammen und bilden, von den Fallzahlen her, die größte dieser drei Gruppen.

Situation in Rheinland-Pfalz
Im Jahr 2023 wurde in Rheinland-Pfalz bei 387 Frauen und 469 Männern ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert. Im gleichen Zeitraum verstarben 149 Frauen und 201 Männer an einer dieser Erkrankungen. Die Inzidenzraten zeigen sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Deutschland insgesamt in den letzten Jahren einen leichten Rückgang.

Dies zeigt sich sowohl bei Männern (Abbildung 1) als auch bei Frauen (Abbildung 2). Bei den Mortalitätsraten zeichnet sich dieser Trend bisher noch nicht so deutlich ab.

Risikofaktoren

Die Altersgruppe, in der Non-Hodgkin-Lymphome am häufigsten auftreten, liegt bei beiden Geschlechtern zwischen 75 und 79 Jahren. Non-Hodgkin-Lymphome zeigen damit, wie die meisten Krebserkrankungen, eine Zunahme mit dem Alter. Neben dem Alter spielt auch das Geschlecht eine Rolle. Insgesamt erkranken mehr Männer als Frauen an Non-Hodgkin-Lymphomen. Die Gründe hierfür sind bisher nicht bekannt. Als weitere Risikofaktoren für Non-Hodgkin-Lymphome gelten genetische Faktoren, Immunschwäche und Autoimmunerkrankungen. Zudem erhöhen chronische Infektionen, wie beispielsweise mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) oder mit HIV, das Erkrankungsrisiko (2). Auch radioaktive Strahlung und eine vorangegangene Chemotherapie können das Risiko steigern (3).

Symptome, Diagnose und Therapie

Erste Symptome für Non-Hodgkin-Lymphome können geschwollene Lymphknoten, Fieber, starkes Schwitzen oder Gewichtsverlust umfassen (4). Liegt der Verdacht für ein Non-Hodgkin-Lymphom vor, erfolgt in der Regel zunächst eine Tastuntersuchung der Lymphknoten und die Entnahme und Analyse einer Gewebeprobe (Biopsie) (5). Nach erfolgter Diagnose ist die Therapieentscheidung davon abhängig, wie aggressiv die Erkrankung ist. In manchen Fällen ist eine sofortige Behandlung notwendig, in anderen können regelmäßige Kontrolluntersuchen ausreichend sein (6).

Behandlungen der Non-Hodgkin-Lymphome können aus Kombinationen von Chemo-, Immun- und Strahlentherapien bestehen. Die Therapie ist bei dieser sehr heterogenen Gruppe an Erkrankungen abhängig vom jeweiligen Subtyp, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und vom Allgemeinzustand der Erkrankten (7).

Wie bei anderen Krebserkrankungen wurden auch für Non-Hodgkin-Lymphome in den letzten Jahren zahlreiche neue zielgerichtete Medikamente und Immuntherapien entwickelt. Diese haben bereits zu großen Fortschritten in der Behandlung geführt und werden in den kommenden Jahren weitere Verbesserungen bringen (8).

Referenzen:

  1. www.krebsinformationsdienst.de/lymphome
  2. www.journalonko.de/haematologie/non-hodgkin-lymphome
  3. www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Non-Hodgkin-Lymphome/non-hodgkin-lymphome_node.html
  4. www.krebsinformationsdienst.de/lymphome
  5. www.https://www.krebsinformationsdienst.de/lymphome
  6. www.krebsinformationsdienst.de/lymphome
  7. www.journalonko.de/haematologie/non-hodgkin-lymphome
  8. www.krebsinformationsdienst.de/lymphome

 

 

 

Abbildung 1: Inzidenz- und Mortalitätsraten für Männer mit Non-Hodgkin-Lymphomen (ICD-10-GM C82-C84) in Rheinland-Pfalz und Deutschland im Vergleich, Zeitraum: 2014 bis 2023

Abbildung 2: Inzidenz- und Mortalitätsraten für Frauen mit Non-Hodgkin-Lymphomen (ICD-10-GM C82-C84) in Rheinland-Pfalz und Deutschland im Vergleich, Zeitraum: 2014 bis 2023