Mainz, den 29.07.2025 – Zum Welt-Lungenkrebstag am 1. August gibt das Institut für digitale Gesundheitsdaten einen Überblick über die aktuelle onkologische Situation von Lungenkrebs in Rheinland-Pfalz.
Situation in Rheinland-Pfalz
Die im Krebsregister Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten erfassten Daten zeigen, dass Lungenkrebs in Rheinland-Pfalz sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung ist. Bei den Sterbefällen ist Lungenkrebs bei Männern schon seit vielen Jahren auf Platz 1. Bei Frauen lag viele Jahre Brustkrebs auf dem führenden Platz. In den letzten Jahren wurde dieser jedoch vom Lungenkrebs verdrängt, der inzwischen auch bei Frauen auf Platz 1 liegt (Abbildung 1). Als Ursache hierfür wird die seit den 1950er-Jahren beobachtete Zunahme des Rauchens bei Frauen angenommen (1).
Diese Veränderung des 1. Platzes bei der Krebsmortalität spiegelt sich auch in einer Zunahme der Inzidenz- und Mortalitätsraten für Lungenkrebs bei Frauen in Rheinland-Pfalz wider. Während Inzidenz- und Mortalitätsraten für Lungenkrebs bei Männern sinken, nehmen beide Raten bei Frauen zu (Abbildung 2).
Im Jahr 2023 wurde in Rheinland-Pfalz bei 1.316 Frauen und 1.695 Männern Lungenkrebs diagnostiziert. Im gleichen Jahr sind 1.026 Frauen und 1.416 Männer an Lungenkrebs verstorben. Die Zahlen zeigen, dass insgesamt gesehen weniger Frauen an Lungenkrebs erkranken als Männer. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass mehr Männer als Frauen rauchen. Zwar geht der klassische Nikotinkonsum über Zigaretten seit mehr als 25 Jahren zurück, allerdings steigt der Konsum über E-Zigaretten, Shishas oder Tabakerhitzer an. Dies betrifft vor allem junge Menschen (2).
Früherkennung
Derzeit ist ein Screening-Programm für Lungenkrebs in Vorbereitung. Dieses Programm wird für Menschen, die rauchen oder früher geraucht haben, verfügbar werden. Die Untersuchungen werden mittels Niedrigdosis-Computertomographie (LDCT) durchgeführt. Diese Methode gilt als wirksam, sicher und kosteffektiv, denn je früher ein Tumor diagnostiziert wird, umso besser ist er therapierbar (3).
Das Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP
Das Institut für digitale Gesundheitsdaten schafft digitale, interoperable und qualitätsgesicherte Prozesse und Systeme. Mit diesen erhebt, verarbeitet, analysiert und visualisiert es Daten und verknüpft diese, um nutzbares Wissen zu generieren. Das IDG stellt notwendige Daten, Werkzeuge und Informationen bereit, um auch andere bei der Verbesserung der Gesundheit jedes Einzelnen zu unterstützen. Dafür arbeiten rund 90 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eng zusammen. Das IDG hat langjährige Erfahrung im Umgang mit sensiblen Patientendaten und deren gesellschaftlicher Nutzung.
Das Krebsregister RLP im Institut für digitale Gesundheitsdaten
Der Geschäftsbereich Krebsregister RLP erfasst seit 2016 flächendeckend stationäre und ambulante Patientendaten zu Auftreten, Behandlung und Verlauf von Tumorerkrankungen. Jährlich übermitteln die onkologisch tätigen Einrichtungen etwa 450.000 Meldungen an das Krebsregister RLP, die dort qualitätsgesichert aufbereitet und ausgewertet werden. Inzwischen liegen Daten zu nahezu 1.000.000 Menschen mit Krebserkrankungen vor. Das oberste Ziel des Krebsregisters ist es, die onkologische Versorgung für Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz zu verbessern.
Referenzen:
- www.aerzteblatt.de/news/frauen-immer-haeufiger-von-lungen-und-bronchialkrebs-betroffen
- www.stiftung-gesundheitswissen.de/rauchen/allgemeines
- www.lungeninformationsdienst.de