Mainz, den 03.11.2025 – Der September ist Prostatakrebs-Aktionsmonat. In der nachfolgenden Information geben wir aus diesem Anlass einen Überblick über die aktuelle onkologische Situation von Prostatakrebs in Rheinland-Pfalz.
Situation in Rheinland-Pfalz
Im Jahr 2023 wurde in Rheinland-Pfalz bei 4.077 Männern Prostatakrebs diagnostiziert. Im gleichen Jahr verstarben 792 Männer an dieser Erkrankung. Die Inzidenzraten für Rheinland-Pfalz (RLP) und Deutschland insgesamt (D) zeigen in den letzten Jahren einen Anstieg (Abbildung 1). Die Mortalitätsraten sind tendenziell rückläufig sind (Abbildung 1). Prostatakerbs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern, sowohl in Rheinland-Pfalz als auch deutschlandweit. Die steigenden Neuerkrankungen könnten ein Hinweis darauf sein, dass mehr Männer die Möglichkeit der Früherkennung mittels PSA-Test wahrnehmen (1). Prostatakarzinome haben in der Regel eine gute Prognose, was sich auch in den niedrigen und leicht rückläufigen Mortalitätsraten wiederspigelt. Viele Tumoren sind lokal begrenzt benötigen zunächst keine unmittelbare Therapie. Die Patienten werden allerdings zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen einbestellt („Aktive Überwachung“).
Sind Tumoren weiter fortgeschritten und damit behandlungsbedürftig, so gibt es eine Vielzahl geeigneter Therapieoptionen, wie Operation, Strahlen-, Chemo- und Anithormontherapien, die in den meisten Fällen zu einem sehr guten Ergebnis führen (2).
Aktive Überwachung – neue Erkenntnisse aus Krebsregisterdaten
Wie lange Patientinnen und Patienten tatsächlich unter dieser Aktiven Überwachung verbleiben, wurde kürzlich in einer gemeinsamen Analyse der Krebsregister Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz untersucht.
Die Studie zeigt: Nur 64 Prozent der unter 60-jährigen Patienten befanden sich nach zwei Jahren noch unter Aktiver Überwachung – in 62 Prozent der Abbrüche wurde kein Fortschreiten der Erkrankung dokumentiert.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass mehr Männer von einer längeren Überwachung profitieren könnten, etwa durch eine höhere Lebensqualität und die Vermeidung unnötiger invasiver Therapien.
Die Studie wurde im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht („Verbleib in Aktiver Überwachung bei lokal begrenztem Prostatakarzinom“, DOI: 10.3238/arztebl.m2025.0081).
Referenzen:
- www.prostata.de/prostatakrebs/was-ist-pca/haeufigkeit-des-prostatakarzinoms
- www.krebsinformationsdienst.de/prostatakrebs/behandlung-uebersicht
